pressespiegel | ||||
Brigitte, 14.5.2003 Popocreme und Pinsel Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist besonders für Frauen schwierig, die sich im Kunstbetrieb behaupten müssen. Welche Herausforderung das ist, zeigt die Berliner Ausstellung "doublebind: kunst kinder karriere". Im Künstlerhaus Bethanien thematisieren 27 internationale Künstlerinnen ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit der Zwickmühle ("double bind"), in der sie als Mutter und Künstlerin stecken. Gezeigt werden einerseits Bilder, Installationen und Projekte von etablierten Kunstschaffenden, die sich bereits seit den 70er Jahren mit dem Thema auseinandersetzen. So sind neben Arbeiten von Niki de St. Phalle auch eine Fotoserie der Performance-Künstlerin Valie Export zu sehen, die damals mit einem Laib Brot und einem Messer durch die Stadt gezogen ist - mit der Aufforderung an die Passanten, sich ein Stück abzuschneiden. Damit wollte sie zeigen, wie "politisch das Private" ist. Was für manche nach scheinbar überkommenen feministischen Dogmen klingen mag, ist mit viel Selbstironie umgesetzt. Dies gilt vor allem auch für die Kunst der jüngeren Frauen, die ihre Werke speziell für diese Ausstellung konzipiert und realisiert haben. Die vielschichtige Umsetzung der Trias "Kunst, Kinder, Karriere" vermittelt ein Spiegelbild unserer gesellschaftlichen Strukturen. Die Kuratorin Signe Theill zeigt außerdem ihre Videointerviews mit den einzelnen Künstlerinnen, die sie in ihrem ganz persönlichen Lebensumfeld porträtieren. Und last but not least sorgt ein Rahmenprogramm dafür, über ihre Situation zu reflektieren. So findet zum Beispiel am 4. Juni um 19 Uhr im Künstlerhaus Bethanien eine Podiumsdiskussion mit Kunstprofis statt. Ein Kinderprogramm darf natürlich auch nicht fehlen: Vom 14. bis 18. Mai fertigt Käthe Kruse mit den Kindern der BesucherInnen eine Wandarbeit. Info Künstlerhaus Bethanien, Studio 1 + 2 Mariannenplatz 2 10997 Berlin-Kreuzberg 11. Mai bis 9. Juni 2003 --> zurück |
--> zurück |